Multiplikator_innen vorgestellt: Fawad

 

Fawad wird Fachinformatiker für Systemintegration

Fawad kommt aus Afghanistan.
Fawad lebt seit fünf Jahren in Deutschland.
Fawad wird Fachinformatiker für Systemintegration bei Bartels-Langness in Kiel!

Der Weg von Afghanistan in eine duale Ausbildung in Deutschland war für ihn jedoch nicht so einfach und ohne Hürden, wie sich das nun liest. Zunächst gestaltete es sich für Fawad schwierig, Zugang zu einem Deutschkurs zu bekommen.

„Als ich nach Malente kam, wir waren vier bis fünf Kilometer von Malente entfernt, (…) gab es keine Möglichkeiten, einzukaufen, zum Deutschkurs oder zur Schule zu gehen. [Dort] hatte ich keine Möglichkeit, Deutsch zu lernen“.

In Afghanistan wollte Fawad eigentlich Ingenieur werden, probierte sich aber auch am Computer seines älteren Bruder aus. Sein Schulabschluss wurde in Deutschland allerdings nicht anerkannt.

Was nun?

Fawad war schnell klar, dass gute Sprachkenntnisse der Schlüssel sind, um das Leben und die Kultur um ihn herum verstehen zu können. Aus diesem Grund nahm Fawad die Sache selbst in die Hand, indem er wichtige Sätze für den Alltag in Deutschland daheim auswendig lernte und mehrfach den Weg nach Kiel auf sich nahm, bis er beim dritten Anlauf dort endlich an einem Deutschkurs teilnehmen durfte. Anschließend absolvierte er ein Ausbildungsvorbereitendes Jahr in der Berufsschule und erlangte seinen Ersten Allgemeinbildenden Abschluss. Dort lernte Fawad auch, dass es in Deutschland zahlreiche Wege in die Berufswelt gibt.

„In der Schule haben sie uns das Ausbildungssystem erklärt. Als ich das gehört habe, habe ich mich gefreut. Ich war glücklich, dass es diese Möglichkeit gibt.“

Da Fawad ohnehin einen Neuanfang in Deutschland wagen musste, orientierte er sich auf Praktikums- und Ausbildungsmessen beruflich neu und entdeckte die duale Ausbildung zum Fachinformatiker, die jedoch mindestens einen sehr guten Realschulabschluss, häufig auch das Abitur, voraussetzt. Dank seiner Lernbereitschaft und der Unterstützung seiner Lehrer_innen und seines Schulleiters brauchte es nur noch eine glückliche Fügung, die Fawad dazu verhalf, eine Einstiegsqualifizierung bei Bartels-Langness zu absolvieren.

Dadurch erhielt er bereits Einblicke in die Tätigkeiten eines Informatikers und konnte den Ablauf einer Ausbildung in der Berufsschule besser kennen lernen. Inzwischen befindet sich Fawad im zweiten Ausbildungsjahr zum Fachinformatiker für Systemintegration bei Bartels-Langness. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich im Sprachcafé des Zukunftsbüros der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. und bringt seine Erfahrungen und Fähigkeiten im Rahmen des bundesweiten Projektes samo.fa in die lokalen Netzwerke der Arbeit mit Geflüchteten ein.

Dies ist ihm ein besonders wichtiges Anliegen, da sich Fawad nur zu gut an die Zeit erinnern kann, als er neu in Deutschland war, niemanden kannte und nicht wusste, an wen er sich wenden kann. Deshalb möchte Fawad anderen Menschen helfen, damit diese nicht mit denselben Schwierigkeiten konfrontiert werden wie er. Aus diesem Grund ist er seit kurzem auch ein sogenannter Multiplikator in Sachen Dualer Ausbildung für die KAUSA Servicestelle Kiel, die seit Juli 2016 für insgesamt drei Jahre bei der Türkischen Gemeinde in Kiel angesiedelt ist.

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